Mit einigen Fragezeichen gingen die Sachsenligaherren des VC Zschopau II in den Heimspieltag. Einige Spieler waren ordentlich angeschlagen, fehlten gänzlich oder kämpften sich aufgrund von Verletzungen erst wieder an die Form heran. Insoweit war es spannend, wie unsere Jungs im Derby gegen Harthau agieren werden.
Wir erinnerten uns nochmal an die fast ausnahmslos erfolgreichen Vergleiche der letzten Monate und legten konzentriert gegen den Lokalrivalen los. Und auch, wenn noch hier und da Sand im Getriebe war, holten wir uns Satz 1 sicher mit 25:18. Leider wollte es nicht so weiter gehen, wir leisteten uns in der Mitte des Folgesatzes im K1 eine Schlafeinlage und erwachten viel zu spät, um noch etwas umbiegen zu können (18:25).
Das Team wurde aufgerüttelt und nun waren wir wieder am Zug und dominierten unseren Gegner bis zum 19:13 nach belieben. Was dann folgte, passt einfach in die Unkonstanz der letzten 4 Wochen – wir bekamen es wirklich hin, den 6 Punkte Vorsprung in ein 24:26 gegen uns zu verwandeln und das lag, bei aller Wertschätzung für die nie aufgebenden Harthauer, an unserer eigenen Verpeiltheit. Kopfschütteln überall, aber was nun folgte, war wieder top, weil wir eben nicht einbrachen, sondern, trotz allen ärgerns, weiter versuchten, Volleyball zu spielen. Wir bekamen unsere Blockreihen und damit die gegnerischen Angreifer endlich zu fassen. Vor allem der Kapitän des Gegners, Ex-Zschopauer Stefan Hänel, machte uns bis dato immer wieder das Leben schwer. Aber nun drehten wir den Spieß um und gewannen Satz 4 und 5 recht souverän (25:19, 15:11). Schade nur, dass kurz vor Spielschluss die Nr. 11 auf Harthauer Seite umknickte – dir gute Besserung!
Die 5 Sätze hatten ordentlich Körner gekostet, aber wir hatten ja Hoffnung, gegen das Schlusslicht der TU, mit ihren vielen jungen Spielern, trotzdem bestehen zu können. Blöd nur, dass von denen keiner in unserer Halle auftauchte. Da standen auf einmal die in der Vergangenheit so erfolgreichen älteren Herrschaften, ergänzt durch einen echt guten Zuspieler. Wir ahnten schon, dass das schwer wird.
Außerdem kroch unser Zuspieler Nico nach seiner Verletzung ziemlich auf dem Zahnfleisch, aber wir hatten ja noch den Bombenleger, der nun in seine Rolle schlüpfen sollte. Kapitän Jan Riedel agierte als Libero, auch sein Knie zwang ihn in der Vorwoche zur Trainingspause. Leider ging unser Plan überhaupt nicht auf, Jan musste schon in Satz 1 verletzungsbedingt aufgeben, René Fritzsche rückte also wieder auf die Liberoposition und Nico musste irgendwie durch… Doch Dresden spielte munter auf und in Satz 1 hatten wir nach dem Durcheinander keine echte Chance (17:25). Wir strafften uns in der Folge und es kam ein recht ansehnliches Spiel heraus, indem keine Mannschaft davon ziehen konnte und wir sogar 23:22 vorn lagen. Aber Dresden war einfach cleverer und überholte uns im Schlussspurt verdient.
In Satz 3 waren wir dann einfach platt und machten es der USV TU einfach. Die hatten ihren Spaß und wir verdient das Nachsehen (17:25).
An dieser Stelle sei ein ausdrückliches Lob dem Schiedsgericht Schellenberger/Ehrig ausgesprochen, selten in dieser Saison eine so entspannte und souveräne Leistung erlebt!
Nun ja, was bleibt ist der Derbysieg und Platz 3 in der Hinrundentabelle. Das hätten wir zu Saisonbeginn sicherlich unterschrieben. Wir wurden nicht immer vom Glück begünstigt, aber sportlich gesehen und unter Beachtung der Trainingsbeteiligung der letzten 6 Wochen geht das schon in Ordnung. Schauen wir mal, was das kommende Jahr so bringt und ob wir diesen Tabellenplatz so verteidigen oder gar ausbauen können.
Wir bedanken uns beim Hallenteam für die perfekte Umsorgung – grandios und einzigartig! Und wir wünschen allen Fans, Gegnern und Verantwortlichen gesegnete Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2019.
Kommentar: Mathias Ellwart
Fotos: Ingo Heinemann