Die Saison konnte mit einer im letzten Spiel konzentrierten und starken Leistung versöhnlich abgeschlossen werden.
Zum Saisonausklang musste unsere Mannschaft am 05.05. zum letzten Spieltag nach Breitenbrunn fahren. Es warteten mit dem drittplatzierten SV Antonsthal 1950 und dem Spitzenreiter SV Bockau auf uns nochmal starke Mannschaften. Durch den kurzfristigen Ausfall Freddys mussten wir etwas improvisieren, aber es waren immer noch 7 gute Spieler anwesend. Da wir das erste Spiel pfeifen mussten, konnten wir uns zunächst etwas zurücklehnen. Schon beim Einschlagen wurde deutlich, dass es ein hochklassiger Abend werden könnte, besonders Bockau wollte die Tabellenführung unbedingt verteidigen.
Dementsprechend interessant begann der erste Satz mit starken Angriffspunkten auf beiden Seiten. Jedoch hatten die Bockauer mit zunehmenden Spielverlauf, wie häufiger in den Spieltagen zwischen diesen 3 Mannschaften, teilweise mehr mit dem über weite Strecken souveränen Schiedsgericht zu kämpfen als mit dem Gegner und spielten deshalb ihre Stärken nicht immer aus. So gelang es Antonsthal den ersten Satz mit 25:22 zu gewinnen. Auch der zweite Satz war sehr ausgeglichen mit wechselnden Führungen. Diesmal behielt Bockau aber die Nerven und konnte mit 25:21 gewinnen. Die Entscheidung musste also im Tiebreak fallen. Den Start verschlief Antonsthal komplett und nahm beim 0:4 direkt die erste Auszeit. Aber auch danach blieb ihr Spiel fehlerbehaftet und ihre starken Angreifer konnten zu selten in Szene gesetzt werden. Deshalb gewann Bockau verdient und relativ deutlich mit 25:17 und das Spiel damit 2:1.
Nach einer kurzen Pause startete unsere Begegnung gegen die Heimmannschaft aus Antonsthal. Patrik ersetzte die vakante Mittelblockposition. Unser VCZ kam gut ins Spiel und konnte vor allem durch einige gut koordinierte Blöcke wichtige Punkte erzielen. Auch die eigenen Angriffe fanden häufig ihr Ziel und dadurch gelang es schnell einen Vorsprung herauszuspielen. Zugegebenermaßen wirkte der Gegner aber auch müde und nicht mehr höchstmotiviert. Demzufolge konnte Zschopau ungefährdet mit 25:18 gewinnen.
Wir waren uns nicht sicher, ob Antonsthal nochmal zurück ins Spiel finden wird, wollten dies jedoch zu Beginn des zweiten Satzes direkt unterbinden. Leider schlichen sich nun auch in unser Spiel zu viele Fehler ein. Ein paar vergebene Aufschläge, schwammige Annahmen und ein nicht mehr so gutes Blockspiel summierten sich. Lange Zeit war der Spielstand zwar ausgeglichen, aber letztlich konnte Antonsthal über ihre beiden Hauptangreifer ein paar Punkte mehr als wir erzielen und gewann deshalb mit 25:22.
Nun mussten wir uns aufraffen um wieder stärker auftreten zu können. Leider gelang dies nicht mehr so gut. Unser eigenes Spiel war schwächer als in den Wochen zuvor. Die vielen Fehler in allen Bereichen erinnerten etwas an die über weite Strecken wenig souveräne Hinrunde. Auch wenn man den Willen keinem absprechen konnte, reichte es nicht. Antonsthal hatte zwar einige schöne Spielzüge parat, spielte aber definitiv nicht unschlagbar. Trotzdem mussten wir den Satz mit 21:25 und das Spiel mit 1:2 abgeben. Schade, denn in diesem Spiel wäre mit der Leistung vom ersten Satz definitiv mehr drin gewesen.
Uns war klar, dass diese Leistung gegen Bockau definitiv auch nicht reichen wird. Trotz dessen wussten wir auch, dass wir zu besseren Leistungen grundsätzlich im Stande sind, auch an diesem Abend. Zudem war Bockau ein anderer Gegner als Antonsthal und im Angriff weniger variabel, aber dafür mit anderen Stärken. Bei uns begann nun David auf der Mitte und unsere Mannschaft kam diesmal gut ins Spiel. Die Annahme war wieder stabiler und damit konnten unsere Angriffsreihen vielseitig eingesetzt werden. Außerdem war die große Schwachstelle des Gegners schnell ausgemacht. Gelegte Bälle mittig kurz hinter den Block waren ein sehr erfolgsversprechendes Mittel und dies wurde von uns häufig genutzt. Jedoch hatte Bockau auch ein erfolgsversprechendes Mittel. Sie konnten unseren Block auf Position 2 häufig von oben anschlagen und uns gelang es nahezu nie die daraus folgenden Abpraller zu verteidigen. Insgesamt war es aber ein sehr konzentriertes Auftreten unserer Mannschaft und dies mündete im ersten Satz in einem souveränen 25:18 für den VCZ.
Da Bockau nur mit 2 Siegen aus eigener Kraft sicher Meister werden konnte, rechneten wir nun nochmal mit starker Gegenwehr. Und tatsächlich verlief der zweite Satz relativ knapp. Aber neben einer mannschaftlich sehr ansehnlichen Leistung hatten wir in diesem Satz auch eine besondere Waffe. Unser Diagonal Elias spielte den mit Abstand besten Satz seit wir im Winter unser System umgestellt haben. Egal ob Vorder- oder Hinterfeldangriff, nahezu immer hieß es danach Punkt für Zschopau. Da Robert aber auch die anderen Angreifer häufig genug einsetzte, war das Zschopauer Spiel dennoch nicht berechenbar. Es war ein spannender Satz und das Ergebnis stand auf Messers Schneide. Wir konnten uns jedoch den ersten Satzball erkämpfen, den Bockau aber abwehrte. Danach hatten wir etwas Glück, dass eine Aktion am Netz nicht für den Gegner gewertet wurde. So mussten wir den Satzball nicht verteidigen, sondern hatten ihn selbst. Als anschließend auch noch der nächste Punkt geholt wurde, war die Freude groß, denn das Spiel war mit 2:0 gewonnen.
Für Zschopau 4 spielten: Robert Wisinger (Zuspiel), Lukas Manke (Außen), Patrik Froß (Mitte), Elias Beckert (Diagonal), Josua Illgen (Außen), Stephan Sprung (Mitte), David Böttger (Mitte)
Saisonfazit: Kurz nach Spielende war zudem klar, dass Beutha gegen Venusberg verloren hatte. Dies hatte zur Folge, dass Bockau trotz der Niederlage gegen uns Regionalmeister der Erzgebirgsliga 2022/2023 ist. Glückwunsch von ans an die Mannschaft aus Bockau, die sich diesen Titel über ihre Leistungen in den letzten Jahren verdient hat. Sie löst damit den VC Zschopau ab, welcher der letzte Erzgebirgsmeister 2018/2019 war, bevor die Liga dreimal coronabedingt abgebrochen werden musste. Da Venusberg aber überraschend gegen Aue verloren hat, steht unsere Mannschaft am Ende auf einem 4. Tabellenplatz.
Die Saison muss rückblickend für Hin- und Rückrunde differenziert betrachtet werden: In der Hinrunde waren wir auch durch ständige personelle Ausfälle nahezu nie am Leistungslimit und leisteten uns 4 zum großen Teil vermeidbare Niederlagen. Seit wir in der Winterpause das Läufersystem umgestellt haben, lief es besser und in der Rückrunde wurden nur 2 Niederlagen verbucht und die beiden erstplatzierten Mannschaften aus Bockau und Beutha konnten geschlagen werden. Dies war wieder häufiger der VC Zschopau, den man aus den letzten Jahren in der Erzgebirgsliga kennt. Auch wenn es insgesamt eine eher schwache Saison war, geht der Leistungstrend in die richtige Richtung. Wenn es unserer Mannschaft nun gelingt über die Sommerpause ordentlich zu trainieren und sich in einigen Bereichen zu verbessern, sollte es kommende Saison wieder möglich sein, konstant gute Leistungen abzurufen und wieder um den Titel mitzuspielen. Immerhin kann nach dem letzten Spiel mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gegangen werden – mit einem kräftigen „Hau weg, VCZ!“.
Kommentar: Lukas Manke
Fotos: Sylvia Schulz