Wie zwei Seiten einer Medaille präsentierte sich der VC zum letzten Hinrundenspieltag.
Am vierten Spieltag kam es zum möglicherweise schon richtungsweisenden Treffen der 3 führenden Mannschaften der Erzgebirgsliga SV Bockau, SV Antonsthal 1950 und VC Zschopau IV. In eigener Halle wollten wir natürlich alles versuchen um zwei ganz wichtige Siege einzufahren, zumal wir in Bestbesetzung antreten konnten. Aber natürlich war die Aufgabe nicht einfach, beide Kontrahenten hatten bisher alle Spiele gewonnen und Bockau bisher noch keinen Satz abgegeben.
Das erste Spiel bestritt der VC-Sechser gleich gegen die Bockauer. Diese haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich entwickelt und personell verstärkt und waren bereits in der letzten Saison der größte Konkurrent unserer Mannschaft. Dementsprechend schwer war der Start in Spiel. Bockau konnte sich direkt eine kleine Führung erarbeiten. Aber auch Zschopau spielt mit einer ansprechenden Leistung, auch David zeigte in seiner neuen Rolle als Libero starke Aktionen. Aus einer meistens guten Annahme konnten variable Zuspiele auf unsere Angreifer gebracht werden. Es entwickelte sich ein spannendes Spiel. Durch 2-3 Ungenauigkeiten im Zschopauer Spiel konnte sich dann aber Bockau mit einer 15:10 Führung absetzen. Aber unser VC dachte gar nicht daran das Spiel abzuschenken. Stimmungsgewaltig auf dem Feld und konzentriert in den Aktionen gelang es auf 13:15 aufzuschließen, was die Gäste zur Auszeit zwang. Diese nutzten im Anschluss ihre Aktionen und zogen wieder auf 4 Punkte davon. Als der VC dann aber auf 19:19 ausgleichen konnte gab es die nächste Pause der Gäste. Wir wussten, dass wir definitiv ebenbürtig waren und so langsam kam das zu Satzbeginn noch fehlende Spielglück langsam auf unsere Seite. Dennoch mussten wir beim 20:22 auch mal mit einer Auszeit kurz durchschnaufen. In der Endphase wog das Spiel dann hin und her. Gut war, dass sich unsere Spieler weiterhin trauten ins Risiko zu gehen und keine Sicherheitsbälle zu spielen. Dies führte zu einem knappen, aber nicht unverdienten 26:24 Satzgewinn.
Im zweiten Satz knüpften die Zschopauer an ihre bisher stärkste Saisonleistung an. Klar gab es geschuldet durch den starken Gegner auch mal Eigenfehler, aber dennoch konnte konzentriert die Leistung abgerufen werden. Eine wichtige Aufschlagserie brachte den VC in eine komfortable Situation, die die Gäste mit 2 Auszeiten (9:11 und 11:15) unterbrechen wollten. Dies gelang jedoch zunächst nicht, Zschopau behielt kontinuierlich eine 3-4 Punkte Führung, auch weil Bockau aus einer nicht immer souveränen Annahme ihre Hauptangreifer zu selten in Szene setzen konnten. Doch kurz vor Satzschluss machten wir ein paar unnötige Fehler, was die Gäste zum Anschluss nutzen konnten – Auszeit Zschopau. Am Ende hatte Zschopau beim 24:22 zwei Matchballchancen. Nachdem der erste noch vergeben wurde und im Anschluss, um die Gäste zu verunsichern, die zweite Auszeit gezogen wurde, gelang es den entscheidenden Ball zum 25:23 zu verwandeln. Die Freude über den wichtigen Sieg war sehr groß, vor allem auch, da es endlich gelungen war die vorhandene Leistungsfähigkeit abzurufen, was in dieser Saison bisher zu selten gelungen war.
Nun war der Auftrag diesen Sieg im zweiten Spiel noch zu veredeln. Doch wie der Titel des Berichtes schon vermuten lässt, gelang das nicht. Schon der erste Satz begann katastrophal. Irgendwie waren ein paar Prozent im ersten Spiel liegengeblieben und ehe man sich versah stand es 1:5 und 2:7. Doch zum Glück noch nicht zu spät konnte der Schalter umgelegt werden und die eigene Leistung stabilisiert werden. Es war wahrscheinlich nicht mehr so ein hochwertiges Spiel wie gegen Bockau, aber Antonsthal hatte auch einen anderen Spielstil als Bockau. Doch wiederum eine super Aufschlagserie half Zschopau nun zur Satzmitte, so konnte sogar eine 16:13 Führung errungen werden. Darauf folgte die einzige Auszeit des Satzes, genommen von den Gästen aus Antonsthal. Der VC ließ sich aber nicht beirren und baute die Führung auf 19:14 aus. Irgendwie ließ dann aber etwas die Konzentration nach. Hier eine unsaubere Annahme, dort ein Angriff ins Aus oder in den Block, zudem bot Antonsthal auch nur wenige Eigenfehler an. Als dann leider noch zwei Fehlaufschläge dazukamen, war die Führung verloren. Nun ging es hin und her, schließlich hatten die Gäste das glücklichere Händchen und gewannen mit 28:26.
Auch wenn es ob des Zurückkämpfen ins Spiel und der dann doch komfortablen Führung unnötig war diesen Satz abzugeben, sollte dies nichts heißen. Wir wollten nun eben über 3 Sätze das Spiel gewinnen und nahmen dazu einen Wechsel auf der Diagonalposition vor. Aber was in dem folgenden Satz passierte, lässt sich kaum in Worte fassen. Es klappte plötzlich gar nichts mehr. Zu Beginn einige schlechte Annahmen, setzten sich die Fehler dann auch in den anderen Bereichen des Spieles durch. Es sah aus, als spielten wir zum ersten Mal Volleyball. Ein paar Eckdaten zu diesem Satz: 0:5, 1:8, Auszeiten bei 3:10 und 3:13, 5:19. Es gab zu keinem Zeitpunkt ein spürbares Aufbäumen. Der Endstand war bei 8:25. Diese Leistung lässt sich nur mit absolut peinlich beschreiben und so etwas habe ich mit dieser Mannschaft bisher noch nicht erlebt.
Dass die Konstanz bisher an allen Spieltagen fehlte, wurde bereits erwähnt und dass durch den ersten verlorenen Satz auch ein bisschen Verunsicherung herrschte, ist zu verstehen. Aber dennoch lässt sich damit die Nichtleistung des letzten Satzes nicht erklären. Das Beste ist diesen sofort aus den Erinnerungen zu löschen und das Gute des Spieltages zu behalten. Auch wenn es in einem Satz die schlechteste Leistung seit vielen Jahren gab, wurde aber gegen Bockau auch die beste Saisonleistung bisher abgerufen und auch der erste Satz gegen Antonsthal war nicht schlecht.
Es spielten: Stephan Sprunk (MB), Franziscus Jahn (AA), Robert Wisinger (Z), Freddy Carius (MB), Patrik Froß (AA), Lukas Manke (D), David Böttger (L), Elias Beckert (AA, D).
Im dritten Spiel zwischen den beiden Gästen entwickelte sich zwar ein spannendes aber auch nicht hochklassiges Spiel. Für unsere Tabellensituation wäre ein Sieg von Bockau gut und so kam es auch. Nach ersten Satzrückstand (26:28), konnten sie sich in den beiden anderen Sätzen mit 25:20 und 27:25 durchsetzen.
Hinrundenfazit und Tabellensituation:
Nach diesem Spieltag ist weiterhin alles offen in der Erzgebirgsliga. Auf den ersten beiden Plätzen stehen Bockau (14 Punkte, 14:3 Sätze) und Antonsthal (14 Punkte, 15:7 Sätze). Obwohl Zschopau eine Niederlage mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres hat, befindet man sich als 3. In Schlagdistanz (12 Punkte, 13:6 Sätze). Durch zwei Siege kann nun auch Venusberg wieder ins Titelrennen einsteigen (12 Punkte, 12:6 Sätze).
Generell lässt sich aber leider sagen, dass die Zschopauer Leistung nicht so gut ist wie im Vorjahr. Die Leistungsqualität ist nach wie vor vorhanden, es gelang aber an keinem Spieltag dies durchgehend abzurufen und demnach auch keinen Spieltag ohne Satzverlust zu überstehen. Woran das liegen mag und was vielleicht anders ist als im Vorjahr, muss sich jeder selbst überlegen. Jetzt folgt zunächst die Winterpause. Im Januar und Februar stehen Pokalspiele an, bevor es dann erst Anfang März mit dem Ligaspielbetrieb weitergeht.
Fotos & Bericht: Lukas Manke