Wie unterschiedlich sich doch 0:3 Niederlagen anfühlen können. Waren Enttäuschung und Frust nach der Pokalblamage letzte Woche groß, fühlte sich die 0:3 Schlappe gestern beim amtierenden Sachsenmeister in Dresden zwar nicht prickelnd, aber wenigstens doch irgendwie, mhhh, ich weiß nicht, eben anders an.
Denn unser Auftreten war mutig, deutlich engagierter, strukturierter, ausgeglichener, gegen einen sehr stark und konstant aufspielenden Gegner.
Und hätte sich diese Ausgeglichenheit an diesem Tag auch auf den 1. Schiedsrichter übertragen, dann wäre der 1. Satz nicht 29:27 an die TU, sondern schon an uns gegangen, denn auch nach Sichtung des Videos kann ich noch immer keinen Anhaltspunkt finden, warum er in dieser spielentscheidenden Situation eingreifen wollte. Er tat´s und ein hochklassiger Satz ging zugunsten des Gastgebers aus.
Das gute Niveau und die wechselhafte Refereeleistung blieben konstant, die TU siegte aber nun in Satz 2 verdient, weil sie, im Gegensatz zu uns, einfach in keiner Phase ein Nachlassen oder eine Schwäche offenbarte. Wir hielten sehr gut dagegen, die Ballwechsel überdauerten mehrmals 10 Netzquerungen und dann entscheiden in solchen knappen Situationen eben die Zahl der Eigenfehler – mit 21:25 hatten wir eben 3 zu viel.
Satz 3 wurde im Zuspiel und diagonal umgestellt und nun musste die TU konditionell verschnaufen. Wir nutzen das und spielten weiter konstant gut. So belohnten wir uns endlich mit einem Vorsprung von 14:11. Dann jedoch gab es 2 Aufschlagnetzroller in Folge gegen uns, eben einfach Pech oder Glück für die Anderen. Und wieder brachten wir uns selbst um den Lohn der tollen Leistung, in dem wir erst einen bestraften Rotationsfehler mit ewiger Pause fabrizierten und danach die TU wieder geistig da und wir von der Rolle waren. So schnell konnten wir gar nicht reagieren, zogen die Dresdner davon und wir standen bedröppelt da. Schade, aber wir waren uns einig, dass dies trotzdem eine gute Leistung von uns war. Und Harthau kann sich bei uns bedanken, denn man sah deutlich in den Gesichtern unseres Gegners, dass bei denen anschließend konditionelle auch nicht mehr viel ging.
Glückwunsch an den verdienten, weil zielstrebigeren Sieger in die Landeshauptstadt.
Kommentar: Mathias Ellwart