Erneut müssen sich couragierte Zschopauer auswärts mit 1:3 (27:25,20:25,23:25,22:25) gegen stark aufspielende Dachauer Youngsters geschlagen geben.
Trotz mannigfaltiger Blessuren, sich chronisch anbahnenden Altersschwächen oder verschleppter Krankheiten reiste das Erzgebirgsteam um Andreas Richter in das bayrische Dachau, um zu beweisen, dass der Sieg aus der Hinrunde kein bloßer Zufall oder gar Glück war.
Der Solidität in Annahme und Feldabwehr zum Trotz, konnte man von Beginn an nur schwerlich mit den harten Außenangriffen der athletischen Dachauer Mannschaft mithalten. Der Motivation und der die ganze Mannschaft durchdringende Kampfgeist war es jedoch geschuldet, dass auch unter Last des permanenten Rückstandes bei 18:22 allmählich das Heimteam zu wackeln begann. Schludrige Bälle ins Aus und in den agilen Zschopauer Block ermöglichte ein Herankommen, respektive dann sogar den Satzgewinn bei 25:27.
Es begann sich ein Spiel auf Augenhöhe zu entwickeln bei dem beide Mannschaften durch ihre spezifischen Charaktere punkteten. Dachauer wieder und wieder durch druckvolle Aufschläge und unnachahmlich krachende Außenangriffe – Zschopau dagegen mit taktischer Finesse und einer Feldabwehr, die den Gegner durchweg forderte. Doch entgegen des ersten Satzes behielt hier der Hausherr in den entscheidenden Situationen Fortuna auf seiner Seite – folglich glich Dachau zum 1:1 aus.
Im weiteren Verlauf der Partie ein ähnliches Bild: Bayern, die druckvoll und riskant agieren, belohnen sich und ihr dominantes Spiel – Zschopauer reagieren, wehren sich vehement, sind allerdings nicht in der Lage adäquate Mittel zu finden. Als sich Zschopau kurz vor dem Matchball zum 3:1 der Dachauer noch einmal aufbäumt ist es allerdings zu spät.
Als nach dem Spiel Libero Rick Zimmermann vom gegnerischen Trainer zum MVP auf Zschopauer Seite gewählt wird, ist das nur ein kleiner Trost für ein Spiel, bei dem man so nur in Bestform punkten kann.
Entgegen jeglicher Unkenrufe ist auch das dritte verlorene Spiel in Folge kein Grund für Pessimismus – im Gegenteil: In einer aufgrund verschiedenartig begründeter Phase von Spielerausfällen und inkonsistenter personeller Konstellation, improvisierte das Zschopauer Team gekonnt und erfand sich teilweise sogar neu. Auch mit der Niederlage hat die Mannschaft jeden Grund zum Optimismus. Ein Spiel auf gleichem Niveau am kommenden Heimspiel-Wochenende gegen Niederviehbach und der Abstieg kann thematisch abgehakt werden.
In diesem Sinne freuen wir uns auf unsere Gegner, die eigene Halle und selbstverständlich die heimischen Fans in erzgebirgischen Gefilden!
Kommentar: Nils Kindel/Felix Müller