Für die Volleyball-Fans des VC Zschopau hat sich am Samstag der Ausflug nach Thüringen gelohnt. Sie durften nicht nur den 3:1-Sieg der Regionalliga-Damen beim USV Jena bejubeln, sondern in der gleichen Stadt auch einen Erfolg der Männer. Allerdings stellten diese die Nerven ihrer Anhänger auf eine harte Probe. Beim 1. VSV Jena ging es über die vollen fünf Sätze.
Da es sich beim 1. VSV Jena um einen Aufsteiger in die Dritte Liga Ost handelt, hatte VC-Trainer Andreas Richter einen Sieg gefordert. Allerdings erwies sich der Neuling als harte Nuss. „Diese Mannschaft hat auf jeden Fall das Zeug für diese Spielklasse“, sagt der Coach. Vor allem ein Außenangreifer mit Erstliga-Erfahrung machte dem VC das Leben schwer. Dass die ersten beiden Sätze jeweils mit 17:25 verloren wurden, lag aber nicht nur an ihm. „Wir haben uns zu viele Aufschlagfehler geleistet. Außerdem fehlte die Durchschlagskraft im Angriff“, sagt Richter, der sich zu personellen Änderungen gezwungen sah.
Obwohl der aus der zweiten Mannschaft aufgerückte Außenangreifer Johannes Micketeit ein ordentliches Debüt in der Startformation hingelegt hatte, musste er vom Feld. Es traf auch andere. Dafür kamen zum Beispiel Rico Knöbel und Michael Böttiger ins Spiel, die zunächst auf der Bank gesessen hatten. Doch es dauerte bis zur Mitte des dritten Durchgangs, ehe Richter die optimale Aufstellung gefunden hatte: „Erst da hat sich wirklich herauskristallisiert, wer die beste Tagesform hat.“ Die Umstellungen und deutliche Worte während einer Auszeit führten dazu, dass der VC das Blatt nach einem 10:15 noch wenden konnte. „Ab da haben wir guten Volleyball gespielt“, so Richter. Dem 25:22 folgte ein noch deutlicheres 25:16 im vierten Durchgang, sodass der Tiebreak entscheiden musste.
Nach 6:3-Führung gerieten die Gäste kurzzeitig in Rückstand (7:8), doch mit dem 11:9 waren die Weichen gestellt. Mit 15:12 sicherte sich der VC letztlich einen viel umjubelten Auswärtssieg, der auch dem Trainer ein Lächeln ins Gesicht zauberte. „Wir sind zufrieden mit diesem Ausgang“, sagt Richter, obwohl es nur zwei statt der erhofften drei Tabellenpunkte wurden. Die gezeigte Aufholjagd spreche für die Moral der Mannschaft, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass es noch viel Luft nach oben gibt. So wird weiter an der Umstellung in der Annahme gefeilt. „So etwas funktioniert nicht auf Anhieb, das passiert Schritt für Schritt“, sagt Richter schon mit Blick aufs Heimspiel am kommenden Samstag gegen Niederviehbach.
Kommentar: Andreas Bauer
Bild: Ingo Heinemann