Im ersten Heimspiel seit fast einem Jahr haben Zschopaus Drittliga-Volleyballer einen Sieg gegen den TSV Eibelstadt gefeiert. Dabei erreichte die Mannschaft kurz vor der Partie eine bittere Nachricht.
In der Vorwoche bei der 0:3-Auftaktniederlage in Eltmann noch zum wertvollsten Zschopauer Spieler gekürt, musste sich Kay Trautvetter am Sonntag kurzfristig abmelden. Und zwar nicht nur für das Heimspiel seines VC in der Dritten Liga Ost gegen den TSV Eibelstadt. „Wegen einer Schulterverletzung wird Kay längere Zeit fehlen“, sagt Zschopaus Trainer Andreas Richter über den zweitligaerfahrenen Leistungsträger und fügt an: „Das hat die gesamte Mannschaft ganz schön runtergezogen.“ Zugleich war es für die Spieler aber offenbar auch ein Ansporn.
„Wir haben Eibelstadt in den ersten beiden Sätzen mit unserem mutigen und aggressiven Auftreten förmlich überrollt“, zeigte sich Zschopaus Trainer überrascht davon, dass sein Team mit 25:17 und 25:15 zunächst klar dominierte. Für Richter war der Start nicht unbedingt zu erwarten, weil neben Trautvetter mit Nils Brunzel auch der zweite etatmäßige Diagonalangreifer fehlte. Doch Johannes Micketeit, der auf dieser Position ins kalte Wasser geworfen wurde, machte seine Sache ebenso ordentlich wie später auch Rico Knöbel. Generell lobte Richter die mannschaftliche Geschlossenheit, die sich nicht nur direkt am Netz bemerkbar machte. Weil es so gut lief, wechselte der Coach diesmal vergleichsweise wenig, lobte aber dennoch die Akteure auf der Bank: „Sie haben von Außen mächtig Stimmung gemacht.“
Neben der „reifen Teamleistung“ seiner Schützlinge machte Richter keinen Hehl daraus, dass auch die Personalsituation der Gäste an diesem Tag ein Faktor war. Wie Zschopau musste auch der TSV Eibelstadt wichtige Leistungsträger ersetzen. So fehlte neben Spielertrainer Philipp Fischer beispielsweise der ehemalige Zweitliga-Akteur Felix Bendikowski. Und Lukas Spachmann, der ebenfalls schon auf hoher Ebene Erfahrung sammeln konnte, musste notgedrungen als Zuspieler aushelfen. Trotz dieser unfreiwilligen Rotation bliesen die Unterfranken im dritten Satz zur Aufholjagd. Besser gesagt wurden sie in den Augen von Andreas Richter dazu eingeladen. „Wir haben den Gegner mit unseren Fehlern zurück ins Spiel geholt“, ärgert sich der Zschopauer Trainer über das 18:25, dem auch noch ein Fehlstart im fünften Satz folgte. 0:5 lag sein Team hinten, als Richter eine Auszeit nahm und den VC wieder auf die Erfolgsspur brachte. Dank Aufschlagserien von Nils Kindel und Florian Haase hatten die Erzgebirger bald wieder mit 10:9 die Nase vorn und brachten den Satz (25:20) – und damit wichtige drei Punkte – nach Hause. Als wertvollster Spieler wurde Außenangreifer Marcus Benthien geehrt, der angeschlagen in die Partie gegangen war, nun aber in einer dreiwöchigen Spielpause Zeit zur Regeneration hat.
Kommentar: FreiePresse (Andreas Bauer)
Quelle: https://www.freiepresse.de/sport/lokalsport/erzgebirge/trotz-hiobsbotschaft-erfolgreich-artikel11776468