Der Verbleib in der Dritten Liga Ost ist Zschopaus Volleyballern bereits sicher. Dass das Team dennoch die Motivation hochhält, war in Dresden zu sehen.
Für die Volleyballer des VC Zschopau ist Sachsens Landeshauptstadt in den vergangenen Jahren kaum eine Reise wert gewesen. „Beim VC Dresden haben wir meistens eine Packung kassiert“, erklärt Trainer Andreas Richter, der sich diesmal allerdings eines Besseren belehren lassen durfte. Als Tabellensiebenter der Dritten Liga Ost schnupperten die Erzgebirger beim Zweiten an einer faustdicken Überraschung. Obwohl die Partie am Ende mit 3:2 doch an den Favoriten ging, sagte Richter hinterher: „Auch wenn es mit dem Sieg nicht ganz geklappt hat, bin ich mächtig stolz auf meine Mannschaft.“
Anfangs wäre dem VC-Coach solch ein Fazit noch nicht in den Sinn gekommen, denn das Sachsen-Derby begann wie erwartet. Mit 25:20 und 25:14 sicherte sich Dresden die ersten beiden Sätze. In dieser Phase machte sich das Fehlen von Daniel Kloss, Michael Böttiger und Johannes Micketeit bemerkbar. „Das hat uns speziell in der Annahme weh getan“, so Richter. In ähnliche Bedrängnis konnten die Zschopauer den Gegner da noch nicht bringen, obwohl sie mit druckvollen Aufschlägen die harte Nuss knacken wollten. „Anfangs haben wir in diesem Bereich noch zu viele Fehler gemacht“, stellt der Trainer fest.
Mit Beginn des dritten Durchgangs wendete sich allerdings das Blatt. Nun gelang es den Gästen endlich, Dresden mit dem allerersten Ball vor Probleme zu stellen. „Auf einmal war auf der anderen Seite eine gewisse Unsicherheit spürbar“, sagt Andreas Richter. Diskussionen und Wechsel brachten die Elbstädter aus dem Konzept. Dagegen fanden die Zschopauer, die das Hinspiel 3:2 gewonnen hatten, immer besser ins Spiel. „Es wurde nicht auf allerhöchstem Niveau gespielt. Aber dass das auch auf Dresdner Seite so war, lag an uns“, so Richter. Es gelang, den Gegner zu frustrieren und aus dem Rhythmus zu bringen.
Mit 25:22 sicherten sich die Erzgebirger Durchgang Nummer 3. Als das gleiche Ergebnis auch noch im folgenden Satz zu Buche stand, schien ein Sieg – wie in der Hinrunde – zum Greifen nah. Diesmal aber ging der Tiebreak mit 15:11 an die Elbstädter, was die Freude im Zschopauer Lager kaum trübte. „Mich freut besonders, welchen Kampfgeist die Jungs gezeigt haben. Es ging ja eigentlich um nichts mehr“, sagt Richter. Er hofft, diese Spannung auch am kommenden Samstag aufbauen zu können. Im Heimspiel gegen Jena soll den Fans ein toller Saisonabschluss geboten werden.
Kommentar: Andreas Bauer
Fotos: Ingo Heinemann