Beim nachfeiertäglichen Durchzählen kamen wir in den Trainingseinheiten, so sie denn überhaupt wegen der enormen Schneelasten auf unseren Schultern stattfinden konnten, auf etwa 7-8. Davon zeigten sich sich 2 bis 3 noch gesundheitlich angenascht. Und dass bei einem Kader, von 15!
Und um nochmal so richtig tief zu schlagen, war dann auch noch die Trainingsqualität dementsprechend so eine Mischung aus Strand-Botcha und Verstehen Sie Spaß.
Beste Voraussetzungen also für ein Derby um das Podesttreppchen, 3. gegen 4., na das kann was werden. Überraschenderweise schleppte sich dann noch Philipp in die Halle, er habe zwar keine Kondi, aber immerhin könne er schon wieder gerade stehen ohne doppelt zu sehen – gekauft!
Der Sams ermöglichte uns noch die Blitzaktivierung von Phillipp Schulze (Willkommen im Team!) und so waren wir immerhin 9 aufrechte Recken plus Trainerteam. Der Übungsleiter erinnerte in der Absprache nochmal daran, dass gegen Harthau eigentlich immer was geht und Derbysiege doppelt schön sind.
Mit der Aufstellung improvisierend ging es ins Spiel und erstaunlicherweise sah das bei uns irgendwie aus, wie Volleyball. Annahme – check, Zuspiel – am Netz, Angriff – übers Netz. Na da geht doch was! Bei 18:16 kam unser Kapitän mit dem dicken Knie ans Netz und suchte mit drei wuchtigen Sprungaufschlägen die Vorentscheidung. Endstand 25:19 – Respekt – seit wann kannst du denn die Dinger im Spiel?
Von dieser Leistung waren wir scheinbar selbst erschrocken und beobachteten im Folgenden erstmal, was Harthau so kann. Zur Satzmitte lagen wir mit 4 Punkten hinten und muffelten uns an, so richtig konnten wir das nicht mehr aufholen und die Einsiedler glichen verdient aus.
“Warum so unzufrieden?”, stellte der Trainer die Frage in der Satzpause, “lasst uns die kleinen Dinge richtig machen, dann kommt der Dampfer schon wieder ins rollen!” Und wie der rollte… Durch die Hereinnahme von Phillipp dem alten Krampus war die Annahme noch stabiler und ermöglichte uns so die Zündung eines Feuerwerks in Form unserer bosnischen Aushilfsmitte Belmin. Der hatte im Heimaturlaub scheinbar mehrere Packungen absolut illegaler Balkankracher eingeschmuggelt und bestach nun mit dem Prädikat unblockbar ein ums andere Mal in spektakulärer Manier. Das Spiel ging immer mal hin und her, aber spätestens wenn Herr Smailbegovic an den Ball kam, war in der Regel Schluss mit lustig. Und so spielten wir phasenweise Katz und Maus mit schönen Abwehraktionen, ordentlichen Blocks und Geschmetter. Sicher auch ermöglicht durch einige Harthauer Schnitzer gestalteten wir Satz 3 (25:20) und vor allem Satz 4 (25:16), mit 7:1 und 16:6 Führungen recht deutlich.
Aber schon zum Ende des letzten Satzes pfiff die halbe Truppe konditionell auf der letzten Rille, zum Glück hatten wir nur ein Spiel. Das wird sich in 2 Wochen ändern, bis zum Heimspiel müssen wir wieder zulegen, aber dann haben wir uns hoffentlich wieder erholt, gegen Leipzig und die Kreuzschule wird es hart zu Sache gehen…
Kommentar: Mathias Ellwart
Fotos: Ingo Heinemann