Obwohl sich die Männer in der Dritten Liga Ost in gefährlicherLagebefinden, gibt es beim Volleyballclub Zschopau auch viele zufriedene Gesichter. Grund dafür ist das Abschneiden zweier anderer VC-Teams.
Zschopau. Gerade hatten die Volleyballer des VC Zschopau im letzten Spiel des Jahres ihre siebente Saisonniederlage kassiert, was sie in der Dritten Liga Ost auf Rang 9 abrutschen ließ. Und doch strahlten in der Halle viele Menschen, was zunächst vor allem an einer Spendenaktion lag. Für ein junges Mädchen aus Dittmannsdorf, das sich aufgrund einer Sehbehinderung und einer Angststörung sehnlichst einen Assistenzhund wünscht, kamen auf der Tribüne rund 500 Euro zusammen. Und die Gäste vom TSV Mühldorf legten sogar noch einen Hunderter drauf, was für viel Beifall und gute Stimmung sorgte.
Dass beim VC Zschopau immer noch gelacht werden kann, hat neben dem Hoffen auf die Rückrunde aber noch mehr Gründe. So mischen zwei andere Vertretungen des Vereins in ihren Ligen vorn mit. Während die zweite Männer-Mannschaft in der Sachsenliga an zweiter Stelle rangiert, sind die VC-Damen in der Regionalliga Ost zwar aktuell nicht auf einem Medaillenrang. Aber nur vorübergehend, wie Stefan Thormeyer meint. „Die Kurve zeigt eindeutig wieder nach oben“, sagt der Trainer, nachdem seine Spielerinnen ihre Krise offenbar in den Griff bekommen haben.
Ihrem guten Saisonstart mit vier Siegen in fünf Spielen ließen die Zschopauerinnen zwei Niederlagen folgen. So fand sich der Vorjahreszweite plötzlich auf Rang 5 wieder. Eine Position gutgemacht hat das Team bereits – Tendenz steigend. „Schon bei der knappen 2:3-Niederlage in Chemnitz hat die Leistung gestimmt“, so Thormeyer. Mit den beiden 3:0-Heimsiegen gegen Meiningen und den VC Olympia Dresden II gelang doch noch ein versöhnlicher Jahresabschluss.
Warum sein Team eine vorübergehende Talfahrt erlebte, vermag der Trainer nicht zu sagen. Allerdings fühlte er sich ans vergangene Jahr erinnert. „Da haben wir im November sogar drei Niederlagen am Stück kassiert“, sagt Thormeyer, der daraus seine Schlüsse zieht: „Die Vorbereitung begann schon im August. Und mit dreimal Training pro Woche und Spielen an fast jedem Wochenende ist es schwer, die Konzentration durchgängig hochzuhalten.“ Dass es auch mal zu einem Leistungseinbruch komme, sei normal: „Solche Phasen hat jedes Team.“ Offenbar erwischt es die VC-Damen dabei immer im November. Bestätigen sich die Erfahrungen aus der Vorsaison, dann ist mit einer bärenstarken Rückrunde zu rechnen. Die nun anstehende dreiwöchige Pause komme auf jeden Fall gerade recht. „Es tut gut, einfach mal abzuschalten. Außerdem können sich einige angeschlagene Spielerinnen auskurieren“, blickt Thormeyer dem neuen Jahr optimistisch entgegen.
Ähnlich gut ist die Stimmung bei der zweiten Männer-Mannschaft, auch wenn sie vor wenigen Tagen das Sachsenliga-Gipfeltreffen beim Krostitzer SV 2:3 verlor. „Zwei Sätze lang war das eine bärenstarke Vorstellung, aber dann kam es wohl zu einem Spannungsverlust“, berichtet Mathias Ellwart. Das sein Team eine 2:0-Satzführung aus der Hand gab, ärgerte den Trainer zwar. „Trotzdem war es natürlich eine geile Hinrunde von uns“, ergänzt er. Mit sieben Siegen aus acht Partien war die VC-Reserve das beste Rückrunden-Team. „Wäre in Krostitz ein Sieg gelungen, hätten wir sogar schon über den Aufstieg reden können. Jetzt ist es natürlich ein ganz enges Rennen“, sagt Ellwart, der dennoch die Schale will. Um im Januar gut aus den Startlöchern zu kommen, hat er mit der konditionellen Vorbereitung schon längst begonnen.
Kommentar: Andreas Bauer (FreiePresse)
Quelle: https://www.freiepresse.de/sport/lokalsport/erzgebirge/zurueck-in-die-erfolgsspur-gefunden-artikel10684840