Gegenden MTV München war den Volleyballern des VC Zschopau anfangs eine gewisse Nervosität anzumerken. Dann gelang es aber doch, in der Tabelle der Dritten Liga Ost einen wichtigen Schritt nach oben zu vollziehen.
Zschopau. Mit sechs Niederlagen in Folge waren die Volleyballer des VC Zschopau in die Abstiegszone der Dritten Liga Ost gerutscht. Nun durften sie ihren zweiten Sieg am Stück feiern, was Spieler, Verantwortliche und Fans erst einmal durchatmen lässt. Wie schon im Heimspiel zuvor gegen den TSV Zirndorf (3:0) sicherten sich die Motorradstädter am Samstag auch gegen den MTV München in eigener Halle alle drei Punkte. Obwohl es sich beim Gegner um den Tabellenletzten handelte, war diesmal aber mehr Spannung angesagt. Als die Gäste aus Bayern mit dem Gewinn des zweiten Satzes ausgleichen konnten, war der Ausgang der Partie noch nicht abzusehen.
„Ob wir die Kurve kriegen würden, war da noch etwas zweifelhaft“, gesteht selbst VC-Trainer Andreas Richter. Auch ihm war nicht entgangen, dass es sich um „eine Partie auf schwachem Niveau“ handelte. „Allerdings war das fast zu erwarten, wenn der Vorletzte gegen den Letzten spielt“, so der Coach. Beiden Mannschaften war am Netz eine gewisse Nervosität anzumerken. „Da war viel Krampf dabei. Eigentlich hätten wir uns viel eher deutlich absetzen müssen“, sagt Richter. Sein Team gab im ersten Satz allerdings eine 12:9-Führung aus der Hand und musste sogar einen Satzball abwehren, ehe es 27:25 für Zschopau stand. Dieser Teilerfolg sorgte allerdings nicht für den erhofften Auftrieb. Stattdessen wiederholten sich die Ereignisse im zweiten Durchgang. Wieder lagen die Hausherren zwischenzeitlich mit drei Zählern vorn, um dann doch in die Verlängerung zu gehen. Nur hatten sie diesmal nicht das glücklichere Ende für sich. Nach dem Auslassen zweier Satzbälle stand es plötzlich 28:26 für die Gäste, wobei die Zschopauer mit dem Schiedsrichter haderten.
„Viele knappe Entscheidungen sind in dieser Phase gegen uns getroffen worden. Da ist nachvollziehbar, dass die Emotionen mal hochkochen“, hatte Richter Verständnis dafür, dass sich Zuspieler Roy Nentwich mit seinen Diskussionen eine Gelbe Karte einhandelte. Womöglich half dieser emotionale Moment den Gastgebern mehr, als dass er ihnen schadete. „Die Sache ist die, dass diese Mannschaft aus München immer relativ emotionslos spielt. Da besteht die Gefahr, dass das Spiel vor sich dahin plätschert und sich die Jungs nicht wirklich aufreiben“, sagt Andreas Richter. So war es am Samstag auch. Obwohl trotz Faschingszeit reichlich 250 Zuschauer in die Halle gekommen waren, stellte das Publikum diesmal keinen entscheidenden Faktor dar. Lauthals gejubelt wurde nur selten.
In den Sätzen 3 und 4 gab es dann aber doch immer öfter zufriedenen Applaus. Gekitzelt durch die fragwürdigen Entscheidungen des Referees, wirkten die Zschopauer nun motivierter und auch konzentrierter. „Da haben wir aus einer stabilen Annahme heraus wieder guten Volleyball gespielt“, so Richter. War der VC zuvor vornehmlich über seine Mittelblocker Florian Haase und Nils Kindel zum Erfolg gekommen, so konnten nun auch die beiden Diagonalangreifer Rico Knöbel und Daniel Kloss endlich die erhofften Akzente setzen. Mit 25:15 und 25:16 brachte der VC einen Sieg unter Dach und Fach, der laut Trainer richtungsweisend war. „Jetzt sind wir wieder voll im Geschäft, was den Klassenerhalt angeht“, sagt Richter, dessen Team auf den neunten und damit drittletzten Platz kletterte.
Kommentar: FreiePresse (Andreas Bauer)
Quelle: https://www.freiepresse.de/sport/lokalsport/erzgebirge/sieg-im-kellerduell-staerkt-die-zuversicht-artikel10735403
Fotos: Hans-Peter Böhme und Ingo Heinemann