Mit ihrem 3:0-Sieg gegen den VV Meiningen hatten die Damen des Zschopauer Volleyball-Clubs vorgelegt. Danach wollten auch die Männer des VC Punkte sammeln, um sich in der Dritten Liga Ost weiter von der Abstiegszone zu distanzieren.
Von zwei Gelegenheiten konnte das Team allerdings nur eine nutzen. Denn während gegen den ASV Dachau am Samstagabend ein 3:2-Sieg bejubelt wurde, gingen die Motorradstädter am Sonntagnachmittag gegen den TSV Deggendorf leer aus. „Für uns war es trotzdem ein positives Wochenende“, sagt Trainer Andreas Richter, der im Vorfeld zwei Punkte als Ziel ausgegeben hatte. Dass dieses Vorhaben umgesetzt werden konnte, stimmt ihn ebenso zuversichtlich wie die gezeigte kämpferische Leistung. Außerdem konnten die Zschopauer in der Tabelle immerhin am VSV Jena vorbeiziehen und belegen nun mit zehn Zählern Rang 8.
Ein Schritt nach vorn war zu Beginn des doppelten Heimspieltags aber noch nicht abzusehen, denn im ersten Satz erwiesen sich die Talente vom Dachauer Stützpunkt als scheinbar übermächtiger Gegner. Zwar betrug das Durchschnittsalter des ASV nicht einmal 19 Jahre, doch brachten vor allem die beiden Zwei-Meter-Hünen aus Bayern den VC des Öfteren zur Verzweiflung. Selbst der kleine Zuspieler der Gäste konnte die Zschopauer Abwehr mehrfach narren, sodass der erste Durchgang (17:25) schnell gegessen war. Wie schon zuvor sah sich Richter auch im zweiten Satz beim Stand von 4:8 zu einer frühen Auszeit gezwungen. Diesmal brachte er den Gegner damit tatsächlich aus dem Konzept – so wie erhofft: „Wir wussten ja, dass diese junge Mannschaft richtig gut spielen kann, aber nicht konstant.“ Zwar blieben die Gäste knapp vorn, wirkten aber nun anfälliger. Nach mehreren Satzbällen auf beiden Seiten holte sich der VC mit 33:31 endlich den Satz – und damit den Glauben an einen Sieg.
Auch wenn Spielabschnitt Nummer 3 mit 25:23 wieder an die Gäste ging, blieb Zschopau im Rennen. Dies hatte auch einigen fragwürdigen Entscheidungen der Schiedsrichterin zu tun, über die sich die jungen Dachauer und vor allem ihr Trainer noch etwas mehr aufregten. „Zwei, drei Kleinigkeiten haben uns aus dem Rhythmus gebracht“, räumte Karl Kaden hinterher ein. Der ASV-Coach musste mit ansehen, wie der vierte Satz mit 25:23 und schließlich auch der Tiebreak mit 15:11 an Zschopau gingen.
Dank der beiden Punkte vom Vorabend konnten die Zschopauer eigentlich entspannt ins zweite Spiel gehen, doch einmal mehr erwies sich Deggendorf als Angstgegner für den VC. „Im Gegensatz zum ersten Spiel war der Start diesmal in Ordnung“, sagt Richter. Aber nach dem Zwischenstand von 12:12 geriet seine Mannschaft ins Hintertreffen. „Wir bekamen Probleme in der Annahme“, so der Coach. Vor allem aber fanden seine Schützlinge kein Mittel gegen den unberechenbaren Zuspieler der Gäste. Weil der Block kaum eine Rolle spielte, verloren die Gastgeber die ersten beiden Sätze jeweils mit 18:25. Im dritten Satz keimte Hoffnung auf, als der VC 20:16 führte und schließlich auch einen Satzball hatte. Diesen wehrten die Deggendorfer jedoch ab, um ihrerseits eiskalt zu- beziehungsweise aufzuschlagen (25:27). „Kämpferisch war es trotzdem gut“, sagt Richter, der noch einen weiteren positiven Aspekt des zweiten Tags hervorhebt. So hatte Kay Trautvetter ein ordentliches Debüt im VC-Trikot hingelegt. Als Außenangreifer deutete der 33-Jährige, der in Dresden und Leipzig Bundesliga-Luft geschnuppert hat, in zwei Sätzen sein riesiges Potenzial an. „Dass nach vier Übungseinheiten aber die Abstimmung noch nicht optimal sein kann, ist auch klar“, so Richter. Er hofft aber, dass der Neuzugang in Zukunft vermehrt am Netz zur Geltung kommen wird.
Kommentar: Andreas Bauer
Fotos: Ingo Heinemann & Hans-Peter Böhme