Die erste „Schmetterlings-Zugausfahrt“ nach Thüringen bedurfte einiges an logistischer Vorbereitung, da fast zeitgleich Drittliga-Fußball zwischen Jena und Magdeburg auf dem Zettel stand und damit eine Anreise über Leipzig/Naumburg bezüglich der Gästefans ungünstig erschien und ich auch keine Lust hatte der Volkspolizei glaubhaft zu machen, dass wir zum „Ball über die Schnur“ und nicht zum Fußball nach Jena wollen (und wenn hätte ich der Staatsmacht so manchen „unblauen“ Fan meiner Reisegruppe als Magdeburg-Fan „angeboten“…). Also wurde die Anreise über Glauchau/Gera geplant.
Da das Fußballspiel kurzfristig abgesagt wurde, entschied man sich am Freitagabend nach einer Telefonkonferenz doch für die Leipziger Route. Doch damit nicht genug: Am Samstagmorgen machten plötzlich Infos über Sörungen in Leipzig (nach einem halben Tag Schnee???) die Runde und nun stand wieder Glauchau/Gera auf dem Zettel…
Die Anreise erfolgte tatsächlich problemlos. Nur beim unerwartet langen Zwischenhalt in Gößnitz wurden einige Reiseteilnehmer „unruhig“, da ihr „Hopfenblütentee-Vorrat“ bis Jena ohne jegliche Verspätungen eingetaktet war…
Jena Paradies war erreicht!
Nun kann man sich unter einem Paradies wahrlich etwas Anderes vorstellen, aber ich als „Verstrahlter“ komme eh in die Hölle oder nach Gorleben in einen Salzstock…
Die Reisegruppe schlenderte ohne Zeitdruck entlang der Saale Richtung Spielstätte, wobei ein von der CL träumender (hessischer) Reiseteilnehmer kurz vor der Halle mit seinem gelben Plastebeutel (vermutlich voller Wellen…) auffiel…
Das Catering vor Ort war keine Gefahr für Zschopau (wie immer), wenngleich nach Nachfrage für unsere Reisegruppe seperate „Hopfenblütentee-Bestände“ beschafft wurden.
Die Hausherrinnen führten schnell mit 2:0 und die „beste“ Heimroute um 18:15 Uhr über Glauchau schien gesichert. Plötzlich jedoch erwachten „unsere“ Schmetterlinge und schafften den 2:2-Ausgleich! Zumindest ein Punkt war im Kasten und dieser sollte „etwas“ für die „Heimfahrt“ entschädigen.
Der Tie-Break ging leider verloren, aber die Abreise um 18:45 Uhr über Leipzig erfolgte planmäßig. Die Zugbeleiterin wurde wieder „angehimmelt“, eine „Union-Mutti“ mit Kind musste sich manchen Gesang anhören und die Reiseteilnehmer philosophierten über ihre aktive Fußballerzeit.
So weit so gut: Kurz vor Leipzig Hbf Halt auf freier Strecke und die knappe Info der Zugbeleiterin, dass es in der Messestadt immernoch (!) Probleme gibt, aber unser Anschluss um 20:20 Uhr in meine „unblaue“ Geburtsstadt (voraussichtlich) möglich ist….Pustekuchen!
Also trieb mich (uns) der Hunger leider wieder zu einer Fastfood-Kette, bevor pünktlich (!) 21.20 Uhr die tollen DDR-Reisezugwagen in Richtung Chemnitz rollten. In Bad Lausick und kurz vor Narsdorf blieb der „Streckenausschreibunngsgewinner“ wieder stehen und die 11-minütige Übergangszeit in Chemnitz war dahin….
Darüberhinaus wurden bei so manchem Reiseteilnehmer die Augen kleiner bzw. wurden „königsblaue“ Lieder mit assiatischen Summelementen vorgetragen….
Chemnitz war erreicht – die Erzgebirgsbahn noch zu sehen! Mein Schiedsrichterfreund, der seine Reiseteilnahme erfreulicherweise doch realisieren konnte/wollte/musste…, steuerte gesten- und zeichenreich (ob das für ihn verbotene ERZ-Zeichen mit dabei war, kann ich nicht mehr genau sagen…) auf die Erzgebirgsbahn zu und der freundliche Triebfahrzeugführer sammlte uns noch ein…
Um 23.15 Uhr in Zschopau Ost hat sich der Reiseleiter persönlich bei ihm bedankt!
Unseren „Schmetterlingen“ sei verziehen, zumal ein Zähler zumindest etwas Balsam auf die Seelen der Reiseteilnehmer war und ist…
Unsere „Schmetterlings-Saisonabschlussfahrt findet am Samstag, dem 7. April 2018 nach Lichtenstein statt (Anstoß: 17 Uhr). Abfahrt mit der Deutschen Reichsbahn ist um 13.49 Uhr in Zschopau Ost (Gleis 1).
Es grüßt Euch „Euer“ Reiseleiter“
Kommentar: Mirko Neubert