Nach dem bisher gelungenen Saisonstart der Damen des VC Zschopau in der Regionalliga mussten wir letztes Wochenende unsere erste, wenn auch sehr knappe Niederlage hinnehmen.
Voll motiviert war es nun das Ziel, auf unseren Erfolgskurs zurückkehren und gegen den anstehenden Gegner SG Erfurt electronic weitere Tabellenpunkte zu sammeln.
Über die thüringischen Damen war bisher nicht viel bekannt, da sie als Aufsteiger aus der Landesliga kamen. Trotz der allgemeinen Bekanntheit der Erfurter Region als Volleyball-Hochburg ließen wir uns davon unbeeindruckt und betraten nach langer Anreise die Sporthalle der Walter-Gropius-Schule. Nach Ansprache von Thomas Pfeifer, der unseren Trainer Maik Keller aufgrund eigener Ligaspiele an diesem Tag vertrat, versuchten wir uns in der viel zu kalten Halle auf Betriebstemperatur zu bringen.
Das anschließend auf 15 Minuten gekürzte Einspielen auf Großfeld lies bereits böse Vorahnung andeuten, wollte doch zu diesem Zeitpunkt bei uns vieles noch nicht richtig funktionieren. Pünktlich um 20 Uhr wurde die Partie unter wenigen Erfurter Zuschauer angepfiffen.
Wie es sich bereits beim Einspielen androhte, fanden die Damen des VC Zschopau nur schwer in den gewohnten Spielfluss. Dies nutzen wiederum die Erfurter Damen, die sich durch variantenreiche Spielzüge und gute Aufschläge bis zur Mitte des Satzes einen Vorsprung von 5 Punkten den Spielstand von 11:16 erkämpften. Nun folgte jedoch die Wendung des Spielverlaufs, da druckvolle Aufschläge die Annahme der Erfurter erstmalig zum Wackeln brachte. Durch weiter starke Angriffe über außen sowie eine gute Blockarbeit schafften die Zschopauer Damen den Vorsprung der Heimmannschaft beim 20:20 wieder aufzuholen und konnten den Satz schließlich mit 25:21 doch noch für sich gewinnen.
Der mentale Vorteil über den ersten Satzgewinn hielt jedoch nur kurz an. Nach dem der zweite Satz zunächst ausgeglichen mit 3:3 und 5:6 begann, erspielten sich die Damen des SG Erfurt electronic durch starke Aufschläge und ein schwer durchschaubares und variables Zuspiel erneut schnell einen Vorsprung von bis zu 4 Punkten. Sowohl druckvolle Außenangriffe als auch trickreiche Leger bereiteten den Zschopauer Damen im Block als auch in der Feldabwehr oft Probleme und ließen uns einfach nicht in das Spiel finden. Auch gegen den großen Doppelblock über außen sowie dem permanenten Dreierblock über die Mitte konnten wir uns nur zu selten durchsetzen, sodass dieser Satz mit 17:25 für die Heimmannschaft ausging.
Wir starteten in den dritten Satz personell wie bereits im zweiten unverändert. Mental hatten wir uns vorgenommen, das Spiel nun wieder an uns zu reißen und weniger Eigenfehler vor allem in Annahme und Abwehr zuzulassen. Dies gelang uns jedoch nur ungenügend, worunter die gesamte Mannschaftsleistung sowie -stimmung litt. Zu selten konnten wir die Erfurterinnen im Angriff unter Druck setzen. Darunter vermochte auch der Wechsel unserer Diagonalangreifer nichts mehr ändern. Trotz weiterhin mutiger Aufschläge hingen wir konsequent 2 bis 4 Punkte hinterher, sodass auch dieser Satz schlussendlich deutlich mit 17:25 an die Gastgeber ging.
Im vierten Satz und somit unser damit letzten Chance entschied sich Thomas dafür, noch einmal die bestehenden Wechseloptionen zu nutzen und beide Mittelangreifer auszutauschen sowie den Wechsel über Diagonalposition beizubehalten. Der Knackpunkt dieses Spiels blieb jedoch die wacklige Annahme aufgrund druckvoller und abwechslungsreicher Aufschläge der Erfurter Damen, die unseren erfolgreichen Spielaufbau erheblich erschwerte. Gegen den starken Block des Gegners waren wir oftmals machtlos und fanden zu selten eine Lösung, welche die Erfurter Damen ernsthaft unter Druck setzten konnte. In der Abwehr standen wir uns zudem weiterhin selbst im Weg. Auch der Apel in der letzten Auszeit bei einem Punktestand von 14:19 das Spiel noch nicht aufzugeben und noch einmal alle verfügbaren Kräfte zu mobilisieren schaffte es nicht, die Mannschaftsleistung an diesem Tag zu verbessern. Somit mussten wir uns schließlich nach 95 Spielminuten 1:3 gegen die dominierenden Damen des SG Erfurt electronic geschlagen geben.
Kommentar: Lisa Schneider