Drei Ziele haben sich die Volleyballerinnen des VC Zschopau vor der Saison gesetzt, wie ihr Trainer Stefan Thormeyer verrät. Hinter eins können sie schon jetzt einen Haken setzen.
Ob es in der Abschlusstabelle der Regionalliga Ost für einen Podestplatz reicht und ob tatsächlich gegen jeden Kontrahenten zumindest ein Sieg gelingt, wird sich erst später zeigen. Doch ihr drittes Vorhaben, vor mehr als 150 Zuschauern zu spielen, haben die „Schmetterlinge“ aus der Motorradstadt schon am vierten Spieltag in die Tat umsetzen können.
Genau 153 waren am Samstagabend in die Halle gekommen, wo sonst zu dieser Zeit die Drittliga-Herren im Rampenlicht stehen. Doch weil diese spielfrei waren, gehörte die große Bühne diesmal den Damen. Und die Aussicht, mit einem Heimsieg gegen das SWE Volley-Team II aus Erfurt die Tabellenspitze zu erklimmen, lockte tatsächlich das erhoffte Publikum an. Beflügelt von der Kulisse gelang auch ein guter Start (7:3). Doch was Thormeyer dann erlebte, gefiel dem Zschopauer Trainer gar nicht. Auch seine zwei Auszeiten änderten nichts daran, dass der erste Durchgang mit 25:20 an die jungen Gäste ging.
Die 16 bis 18 Jahre alte Erfurterinnen, die am dortigen Leistungszentrum täglich trainieren, sind technisch und taktisch sicherlich gut ausgebildet. Für Thormeyer war das aber nicht der Grund, warum sein Team den Faden verlor. „Gemäß dem generellen Trend im Frauen-Volleyball haben wir im Angriff einfach zu viele Sicherheitsbälle gespielt“, bemängelt der Trainer. Dabei hätten es seine Spielerinnen durchaus drauf. „Im Training klappt es ja auch“, sagt Thormeyer und ergänzt: „Es ist eine mentale Sache. Die Mädels setzen sich zu sehr unter Druck.“
Mit Beginn des zweiten Satzes konnten die VC-Damen den Knoten lösen. Zwar schmolz der zu Beginn erarbeitete Vorsprung etwas, doch setzten sich die Gastgeberinnen gegen Ende wieder ab (25:18). Auch in den folgenden beiden Sätzen wechselten sich gute Phasen mit weniger guten ab. „Mitunter haben wir zu viele Anläufe gebraucht, um den Punkt zu machen“, so Thormeyer. Doch beide Durchgänge gingen mit 25:21 an sein Team, das in Nicole Lange ihre beste Spielerin hatte. Stolze 19 direkte Punkten hatte die Mittelblockerin vorzuweisen. Weil der bisherige Spitzenreiter SG Erfurt electronic (9 Punkte) am Wochenende pausierte, liegt der VC mit elf Zählern aus vier Partien nun sogar auf dem ersten Platz.
Kommentar: Andreas Bauer
Fotos: Andreas Bauer & Rafael Hausotte