Bei schönstem Sonnenschein fuhren wir in unserem Bus nach Thüringen ins beschauliche Jena, welches uns unsere Reiseführerin Chrissi mit der ein oder anderen Anekdote aus ihrem damaligen Studium nahe gebracht hat.
Gut informiert über die trendigsten Wanderwege und mit bester Laune trafen wir in der Halle auch auf unseren Trainer für diesen Spieltag, Flo. Dabei hier vielen Dank an ihn, der seine Aufgabe mit Bravour gemeistert hat und uns Hühner im Zaum hielt.
Kommen wir jetzt aber mal zum Eingemachten.
Im 1.Satz hätte man meinen können, dass es sich eher um unser Heimspiel handelte. Die mitgereisten Zschopauer Fans waren auf der Tribüne deutlich in der Überzahl und feuerten uns über das ganze Spiel gewohnt lautstark an. An dieser Stelle auch ein großer Dank an euch! Beflügelt von so viel positiver Stimmung legten wir erstmal einen satten 5:0 Vorsprung hin und Sina zwang mit ihren Aufschlägen Jena zu dessen erster Auszeit. Von dieser Unterbrechung unbeeindruckt, ließen wir Jena lediglich einen Punkt zu, sodass beim Stand von 8:1 für uns schon die zweite Auszeit vom Gegner gezückt werden musste, auf die beim Stand von 10:1 dann noch ein Dreierwechsel folgte. Man muss sagen, dass in diesem Satz für uns alles zusammen lief und Jena noch nicht im Spiel angekommen war, welches sich in dem Satzergebnis von 25: 16 widerspiegelte.
Dass Karma aber immer dann zuschlägt, wenn alles gut läuft, ist ja allgemein bekannt. Die Tribüne füllte sich mit Jenaer Fans, die vom Ausgang des ersten Satzes gehört haben mussten und nun ihre Mannschaft zum Erfolg treiben wollten. Beide Mannschaften waren wie ausgewechselt und nahmen jeweils die vorangegangene Rolle des Anderen ein. Das, was zuvor bei uns ohne Bedenken lief, funktionierte nun nicht mehr. Jena legte eine große Schippe in allen Elementen zu, besonders im Aufschlag, sodass nun wir mit 1:5 hinten lagen. Zu viele Eigenfehler und der erhöhte Druck vom Gegner hatten zur Folge, dass wir unser Aufschlagsrecht viel zu schnell wieder abgaben. Da halfen leider auch nicht die beiden Kracherpunkte von Doro gleich nach ihrer Einwechselung. Schlussendlich haben wir den Satz mit 13:25 verloren.
Nun hieß es alles auf Anfang und die Karten werden neu gemischt…dachten wir. Im dritten Satz ging es für Jena munter so weiter, wie der zweite Satz aufgehört hatte. Bis zu einem Stand von 6:16 haben wir nicht die Spielweise gefunden, die Abwehr von Jena zu brechen und ihre Angriffe kontinuierlich zu entschärfen. Ziel dieses Satzes war es dann, wieder in das Spiel zu finden und sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, um im nächsten Satz zuschlagen zu können. Den Satz gaben wir mir 19: 25 ab.
Nun mussten wir uns zusammenreißen, wenn wir etwas Zählbares mit in die Heimat nehmen wollten. Gesagt getan, auf einmal war die Mannschaft aus dem ersten Satz wieder da. Der Schlüssel zu unserer erfolgreichen Spielweise war, den Aufschlagdruck beständig auf die Annahme des Gegners einwirken zu lassen und das eigene Feld mit Annahme, Abwehr und Block dicht zu machen. Auch dieser Satz ging wie die Vorangegangenen deutlich mit 25:16 an den Gewinner, welcher diesmal aber wieder Zschopau hieß.
Jetzt ging es um die Wurst. Ein ehemaliger Trainer von mir sagte einmal, dass die Mannschaft den Tiebreak gewinnt, die auch den dritten Satz gewonnen hat und leider hatte er damit oft genug recht. Gegen dieses vermeidliche Naturgesetz sträubten wir uns jedoch vehement und boten alles auf, was wir zu bieten hatten. Auch der Schachzug des gegnerischen Trainers, seine beste Außenannahmespielerin in das Leibchen des Liberos zu stecken, konnte gegen unser Aufbegehren nicht fruchten. Die Angriffe über Mitte saßen, die Antennenspieler zeigten erfolgreich ihre Variantenvielfallt im Angriff und die Annahme blieb stabil. Schlussendlich servierte Dö zum Spielgewinn, welchen wir dann mit 15:7 klarmachten.
Es war kein ansehnliches Spiel, aber solche Spiele muss man auch gewinnen, wie Christl so treffend nach dem Spiel formulierte. Am Ende reisten wir so freudig in Richtung Heimat, dass im Bus noch eine spontane Mini Playback Show veranstaltet wurde.
Es spielten: Dö, Sylvi, Inge, Marie, Sina, Doro, Claudi, Chrissi, und Aok (Christl und Nicole standen uns tatkräftig und mit wundgeklatschten Händen auf der Tribüne bei)
Kommentar: Annekathrin Franke