Zum Heimspieltag der Herren II warteten mit dem Sachsenmeister aus Dresden und dem Aufsteiger aus St. Egidien zwei ganz unterschiedliche Mannschaften.
Die hochgewachsenen Studenten der USV TU Dresden II kamen allerdings stark ersatzgeschwächt und brauchten eine Weile, um auf dem Feld ihre Ordnung zu finden. Wir nutzen das aus und erspielten im 1. Satz ein relativ sicheres 25:22. Allerdings spürte man schon hier, dass Zschopau irgendwie mit angezogener Handbremse spielte. Dieses seltsam gehemmt anmutende Gebaren konnten wir auch in den folgenden Sätzen nicht abstellen, doch unser Gegner kam immer besser ins Spiel. Wo die Dresdner ihre Eigenfehler minimierten, steigerten wir uns in diesem „Element“. So entwickelte sich ein recht unattraktives, zähes Spiel auf niedrigem Niveau, was auch nicht wirklich schön anzuschauen war. Während Dresden immer wieder solide über die Außen die Diagonale suchte, spielten wir zwar etwas variabler, leisteten uns aber immer wieder Phasen, in denen der Gegner für ein paar Punkte davon ziehen konnte. Im Verlauf der Sätze fehlte dann irgendwann die Kraft, uns aufs Neue heran zu kämpfen. Den Motorradstädter war der Wille nie abzusprechen, aber ähnlich wie das trübe Novemberwetter tröpfelten wir der verdienten, aber vollkommen unnötigen 1:3 Niederlage entgegen. Schade, eine große Chance auf unerwartete Punkte gegen den schwächelnden Gegner wurde dadurch leichtfertig vertan.
In der Spielpause wurde das besprochen und Spieler und Trainer zogen die richtigen Lehren aus der Herbsttristesse. Die Regenwolken waren wie weggeblasen und von Anfang an setzten wir die Aufsteiger aus St. Egidien mächtig unter Druck. Die hielten im ersten Satz motiviert und gut dagegen und so entwickelte sich ein zuschauerfreundliches Spiel auf gutem Niveau. Unseren Vorsprung erarbeiteten wir uns durch die besseren Aufschläge und die bessere Annahme und siegten mit 25:22. Dies ist nicht selbstverständlich, denn wir mussten heute von Anfang an auf den wichtigen Annahmespieler Max Kunert verzichten und stellten den eigentlich ebenfalls angeschlagenen Zuspieler René Fritzsche, alias Bombe, auf den Liberoposten. Dafür rückte Johannes Micketeit von dieser Position auf Außen-Annahme. Klasse, wie selbstbewusst die Beiden dann agierten!
Satz 2 war dann sicher der spielerische Höhepunkt der Partie, zumindest von Zschopauer Seite. Wir zündeten ein Feuerwerk auf allen Positionen und konnten den zahlreichen Zuschauern beste Volleyballkost aufzeigen. Die Tillinger waren vor allem von den starken Aufschlägen und dem geschlossenen Block überfordert, das 25:16 war hoch verdient.
Doch unser Gegner kämpfte nun mit Mut gegen die drohende Niederlage. Nach ein paar Umstellungen sortierten wir uns noch, während die Gäste schon mit 17:13 führten. Doch diesmal ließen wir uns nicht beirren. Taktisch clever machten wir nun eine Menge betrieb am Netz und St. Egidien fand einfach nicht den Schlüssel, sich aus seiner Läuferposition zu lösen. Mit einer 8-Punkte-Ralley, aufgeschlagen durch Belmin Smailbegovic, enteilten wir auf 21:17, was schlussendlich der Genickbrecher für die tapfer kämpfenden Gäste war. Mit 25:22 sicherten wir uns den letzten Satz zum sicheren 3:0 Heimsieg.
Durchatmen war angesagt, denn das sind eben die 6-Punkte-Spiele, die es zu gewinnen gilt. Eine ähnlich wichtige Partie wartet schon am kommenden Samstag in Hoyerswerda, mit den gezeigten Qualitäten können und werden wir auch dort bestehen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den zahlreich erschienenen Zuschauern, ein ganz besonderer Dank geht an das perfekte Catering, die Hallenauf- und Abbaucrew, Organisation, sportlichem Leiter und Management und unseren Schiriassistenten, ganz besonders dem Schöni! Es ist echt klasse, dass Ihr euch für uns die Samstage um die Ohren haut!
Kommentar: Mathias Ellwart
Fotos: Ingo Heinemann