Von der Euphorie des ersten Saisonsiegs gegen Niederviehbach war bei den Volleyballern des VC Zschopau am Samstagabend nicht mehr viel zu spüren.
Die Erzgebirger konnten beim TSV Zirndorf zu keiner Phase an die gute Leistung der Vorwoche anknüpfen. „Wir haben einen richtig schwarzen Tag erwischt“, gesteht Trainer Andreas Richter, der den Ausgang als „besonders bitter“ bezeichnet. Schließlich sei der Gegner aus Mittelfranken trotz seines derzeitigen vierten Rangs eher in die hintere Tabellenregion einzuordnen. „Das war ein Spiel, das wir hätten gewinnen können, wenn nicht gar müssen“, so der VC-Coach. Stattdessen reisten er und seine Schützlinge mit einer 0:3-Niederlage heim.
Von seiner Kritik nahm Andreas Richter lediglich Michael Böttiger aus. Trotz monatelanger Trainingspause feierte der Routinier als Ersatz für den verreisten Rick Zimmermann ein starkes Comeback auf der Liberoposition. „In der Annahme sowie in der Feldabwehr hat Micha sehr gut gearbeitet“, lobt der Trainer. Auf die anderen Spieler trafen solche Aussagen nicht zu. „Wir haben in allen Bereichen versagt“, nahm Richter kein Blatt vor den Mund. Weder im Aufschlag noch in der Abwehr oder im Angriff erreichten die Zschopauer das nötige Niveau. Dabei konnten die Gäste in Person des Zuspielers rasch den Schwachpunkt von Zirndorf ausmachen. „Es war immer früh zu erkennen, wo er die Bälle hinspielt“, sagt Richter, fügt aber geknickt an: „Leider konnten wir das nicht ausnutzen.“
Ausschlaggebend war in erster Linie die hohe Zahl an Eigenfehlern. Als Beleg dafür nennt Andreas Richter die Anfangsphase, in der sich Zirndorf eine 9:7-Führung erspielte, ohne selbst den Ball auf den Boden gebracht zu haben. „Der Gegner musste gar nichts machen, um uns zu schlagen“, meint Zschopaus Trainer fast schon ironisch. Mit 25:19 sicherten sich die Mittelfranken den ersten Satz, doch dann keimte Hoffnung im Zschopauer Lager auf. Schließlich führte der VC kurz vor Ende des zweiten Durchgangs 22:21. „Aber wir haben den Satz mit unseren Fehlern förmlich hergeschenkt“, sagt Richter, der wenig später das gleiche Szenario noch einmal erlebte. Diesmal hatten die Erzgebirger sogar mit 22:20 die Nase vorn, zogen jedoch wie schon zuvor (23:25) auch im dritten Spielabschnitt mit 22:25 den Kürzeren. Die Analyse wird dem Trainer schwerfallen, denn „Einsatz und Stimmung haben eigentlich gestimmt“. Aus unerklärlichen Gründen sei die Partie jedoch zu einer „Kopfsache“ geworden.
Kommentar: Andreas Bauer