Mit einem starken Auftritt gegen den Favoriten aus Leipzig weckten Zschopaus Drittliga-Volleyballer Hoffnung bei den Fans. Doch diese wurden tags darauf enttäuscht.
Ein Wochenende zwischen Hoffen und Bangen haben die Anhänger des VC Zschopau erlebt. Weil den Volleyballern aus der Motorradstadt mit Daniel Kloss und Nils Kindel zwei Leistungsträger fehlten, war von vornherein klar, dass in der Dritten Liga Ost ein schwerer Doppelspieltag auf sie wartet. Gegen den Zweitliga-Absteiger aus Leipzig, die L.E. Volleys, drohte dann am Samstag auch ein Debakel. Nach einem katastrophalen ersten Satz (12:25) steigerte sich der VC jedoch, zwang den haushohen Favoriten sogar in den fünften Satz. Auch wenn es nicht zum Sieg reichte, schürte die Mannschaft bei den Fans damit die Hoffnung, dass es tags darauf gegen den TSV Deggendorf besser laufen würde. Das Gegenteil war jedoch der Fall.
Obwohl auch die Gäste aus Bayern einen Fünf-Satz-Krimi in den Knochen hatten – beim Tabellenzweiten in Dresden konnten sie sich mit einer knappen 2:3-Niederlage teuer verkaufen – waren die Strapazen am Sonntag eher den Zschopauern anzumerken. „Wir haben den ersten Tag nicht so gut verkraftet und schlecht regeneriert“, sagt Trainer Andreas Richter. Spieler, die gegen Leipzig überzeugt hatten, konnten im zweiten Spiel aufgrund „kleinerer Wehwehchen“ nicht mehr an ihre gute Form anknüpfen. Da halfen auch keine Schmerztabletten mehr. „Nach der Euphorie vom Vortag sind wir auf dem harten Boden der Realität gelandet“, so Richter.
Mit 20:25 gaben die Zschopauer den ersten Satz ab. „Knackpunkt war die Phase im zweiten Durchgang, als wir nach einer eigenen 14:10-Führung sieben gegnerische Punkte in Folge zulassen“, berichtet der Coach: „Mental war das eine Situation, aus der wir uns nicht mehr befreien konnten.“ Das Fehlen der groß gewachsenen Kloss und Kindel konnte am Netz nicht mehr kompensiert werden. Mit 21:25 und 17:25 war die Partie bald Geschichte. Und genauso schnell will Richter dieses Spiel auch abhaken, das sein Team auf Platz 8 abrutschen ließ. „Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, in denen wir uns auskurieren können und auf das wichtige Heimspiel am 2. Februar gegen Eibelstadt vorbereiten müssen“, so der Trainer, der dann womöglich wieder auf den kompletten Kader bauen kann.
Wenn es etwas aus dem vergangenen Wochenende mitzunehmen gilt, dann nur den gegen Leipzig gezeigten Kampfgeist. Wie die Zuschauer fürchteten auch Spieler und Verantwortliche nach dem Horrorstart gegen die L.E. Volleys ein Debakel. „Wir sind überhaupt nicht mit ihren Sprungaufschlägen klargekommen, weil wir solche Annahmen nicht trainieren können“, sagt Richter. Doch die Annahme stabilisierte sich. Damit wuchs der Mut im Angriff, in dem sich Felix Müller diesmal stark präsentierte. So sicherte sich der VC die Sätze Nummer 2 und 4, hatte dann im Tiebreak aber doch mit 11:15 das Nachsehen.
Kommentar: Andreas Bauer
Fotos: Ingo Heinemann & Hans-Peter Böhme