Erstmals nach über einem Jahr gab es wieder ein Regionalligaspiel in Zschopau. Die Freude aller Beteiligten war groß.
Heute mal ein Spielbericht aus dem Blickwinkel des Publikums.
Während des Einspielens beider Mannschaften betraten nach und nach die Zuschauer das VCZ-Wohnzimmer des Vereinschefs Rafael Hausotte. Mit leicht unsicheren Blicken und der Frage: „Ist das jetzt wirklich wahr?“ gingen die Fans vorsichtig zu ihren Plätzen. Herzlichst (mit Abstand) begrüßt vom Vereinschef selbst. Schnell war klar, die „familiäre Volleyball-Atmosphäre“ ist wieder da!
Sätze wie: „ Ich war ewig nicht in einer Turnhalle!“ und „Kaffee und Kuchen schmecken an einem Heimspieltag am besten.“ oder „Mensch, lange nicht gesehen! – Wie geht’s euch?“ hörte man in allen Ecken.
Die vom Hallensprecher exakt ermittelte Anzahl der Fans wurde auf 75 beziffert. Mitgezählt wurden auch Babys in den Armen von Müttern und Großmüttern. Es könnte ja sein, dass sie später einmal mit einer VCZ-Rückennummer aufs Spielfeld laufen. Hut ab! – Nachwuchsarbeit von Anfang an!
Nun zum Spiel:
Unsere Regio-Damen erschienen mit einem Sieg und einer Niederlage aus den ersten beiden Spielen zum heutigen Spieltag. Mit Lisa Krebs und Luise Blaudeck fehlten nur zwei Spielerinnen im Kader von Josephine Brandt. Die Damen vom DSC II hatten schon drei Siege aus den ersten drei Spielen im Gepäck. Allerdings fehlten etliche Spielerinnen im Aufgebot von Trainer Peter Hesse. Besonders das Fehlen der beiden Libera sollte sich zum Spielbeginn als schmerzhaft erweisen. Pünktlich nach der Ankündigung der Spielerinnen gab Schiedsrichter Khalavi Bagher 15 Uhr den ersten Aufschlag frei.
Nach kurzem Abtasten anfangs des ersten Satzes zeigte Dorothee Schwalbe mit starken Aufschlägen den Dresdnerinnen die Schwächen in ihrem Annahmeriegel. Diesen Zwischenspurt zum 13:6 konnten die DSC-Damen nicht kontern. Routiniert mit guter Feldabwehr und gekonnt gelegten Bällen ging der erste Satz mit 25:12 an die Gastgeberinnen.
Im zweiten Satz bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild. Nach einem Blitzstart der VCZ-Schmetterlinge zum 7:2 zeigten die Gäste erstmals Spielfreude. Gepaart mit einer Aufschlagserie der Dresdner Kapitänsfrau konnten sich die Gäste mit 8:9 in Führung setzen. Mitte dieses zweiten Satzes entwickelte sich somit ein Kampf auf Augenhöhe. Bis zum 17:15 ging es heiß her. Dann brachte Sylvia Hausotte-Haase die Zschopauerinnen mit sieben Aufschlägen in Folge zum Satzball. Mit einem sehenswerten Tip-In kurz hinter den Doppelblock der Gäste machte dann Dorothee Schwalbe den letzten Punkt zum 25:17-Satzgewinn.
Wie schon in den beiden vorangegangenen Sätzen lief es auch im dritten Durchgang anfangs prima. Abermals holten jedoch die DSC-Damen den anfänglichen Vorsprung bis zum 9:9 wieder ein. Danach sah es mit einem gut heraus gespielten Zwischenstand von 15:10 nach einem klaren 3:0-Erfolg aus. Beim 24:21-Satzball wurden dann im Publikum die angetrunkenen Bierflaschen geleert und die letzten Kuchenreste verspeist. Lediglich „Caterer“ Robert Goethel wollte noch ein paar Wiener nachlegen. Und er sollte Recht behalten! Mit starken Blockaktionen und nun sicherer Feldabwehr zogen die Gäste doch tatsächlich den Satz mit 29:31 an die Elbe. Ernüchterung auf dem Feld, Ernüchterung im Publikum. Aber Freude beim „Team Robert“! Die Flaschen wurden neu befüllt, neue Muffins und Wiener verteilt für Satz Vier!
Nun stellten sich die Damen von der Elbe doch noch als zäher Gegner heraus. Das Fehlen der Liberas wurde kompensiert und die Lücken geschlossen. Bis zum Satzende gestaltete sich ein ausgeglichenes Spiel. Auf der Seite der Zschopauer Schmetterlinge fehlte die Durchschlagskraft im Angriff. Die erfolgreich gelegten Bälle aus den ersten beiden Sätzen fanden keine Löcher mehr. Zum Glück stand aber die Annahme und Feldabwehr der Gastgeberinnen solide und stabilisierte das Team. Somit konnte Franzi Gründler am Ende den Satzball zum 25:23 verwandeln.
Vielleicht etwas glücklich, aber verdient, bleiben die drei Tabellenpunkte in der VC-Arena. So freudestrahlend wie die Spielerinnen auf dem Feld waren auch die Gesichter der Volleyballfans. Die Volleyballfamilie kann sich endlich wieder in der heimischen Sporthalle treffen, um mit den Spielerinnen zu jubeln.
Für Zschopau im Aufgebot: Lilly Fritzsche, Marie Kammel, Franziska Gründler, Claudia Preußner, Anne Heinig, Sophie Seibt, Celina Vetter, Dorothee Schwalbe, „MVP“ Celina Gusten, Rebecca Lehmann, Kapitänsfrau Sylvia Hausotte-Haase und die Trainer Josephine Brandt und Steffen Ihlenfeld
Fazit: Das Team aus Routiniers und jungen Spielerinnen harmoniert schon nach kurzer Zeit sehr gut. Das gemeinsame Nachwuchsprojekt des VCZ und des SV Chemnitz-Harthau trägt erste Früchte. Im Angriff fehlt aber noch etwas mehr Power, um die Gegner unter Druck zu setzen.
Zum nächsten Spiel am Samstag, den 16.10. verschlägt es die Zschopauer Schmetterlinge zum VSV Jena.
Geschrieben von… einem neuen Fan ☺
Kommentar: Lilly Fritzsche
Fotos: Ingo Heinemann